HIV und AIDS sind längst von den Titelseiten der Zeitungen verschwunden. Dabei leben etwa 80.000 Menschen mit HIV, etwa 3.000 Neuinfektionen zählt die Bundesrepublik jedes Jahr. Rund 550 Menschen sterben an den Folgen. Etwa 14.000 Menschen mit HIV wissen nach Hochrechnungen nichts von ihrer Infektion und 1.100 Menschen erhielten ihre Diagnose erst, nachdem sie bereits schwer erkrankt waren (Quelle: Robert-Koch-Institut). Die Aids-Hilfe Frankfurt bat uns daher um eine Kampagne, die die Krankheit wieder zurück ins Bewusstsein der Menschen zu bringen.
Jede HIV-Neuinfektion wäre längst vermeidbar, jede AIDS-Erkrankung behandelbar. Aber Klischees und Vorurteile führen noch immer zu einer Tabuisierung. Fehlendem Wissen muss begegnet werden, jedoch ohne Betroffene auszugrenzen oder zu ihrer Marginalisierung beizutragen. Unsere Strategie musste einen Balanceakt finden, um Gehör zu finden ohne zu diskriminieren.
Der Walk for Life – Shoes & Stories, ein Pop-Up Store in der größten Einkaufsmeile Europas, stellte eine neue Öffentlichkeit her. Getarnt als Schuhladen, stellten wir zum Charitylauf der AIDS-Hilfe Frankfurt Laufschuhe an HIV/AIDS-Erkrankter und -Verstorbener aus, um auf die Krankheit hinzuweisen und die Schicksale Betroffener authentisch zu erzählen. Zahlreiche Besucher, Spender und Teilnehmer konnten geworben, die Akzeptanz Erkrankter gestärkt, Präventionsmaßnahmen populär gemacht werden.